Tipp: Matthias Maaß – Haus Cajeth

14. Februar bis 3.Juli 2025 Haus Cajeth, Heidelberg

Matthias Maaß, 8.2.2005

Als der Heidelberger Künstler Matthias Maaß 2019 im Alter von 61 Jahren viel zu früh verstarb, hinterließ er ein reichhaltiges Werk, für dessen Bewahrung und Sichtbarkeit Sorge zu tragen sich die Matthias Maaß Collection zur Aufgabe gemacht hat. Ziel dieser Ausstellung ist somit, neben dem Andenken an eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die Herausstellung der im besten Sinne eigenwilligen stilistischen Prägung sowie eine Zusammenstellung unterschiedlicher wesentlicher Werkgruppen im Gesamtschaffen des Künstlers zu zeigen.

Neben ausdrucksstarken, zumeist kleinformatigen mit Tusche gezeichneten und aquarellierten Porträts schuf Matthias Maaß serielle Arbeiten wie die „28.000 Todesopfer des Vendée-Aufstands 1793 in der Französischen Revolution“ oder die „43.800 Faschisten in Deutschland“. „Ich male zumeist Bilder als persönliche Erinnerung. Ein Großteil meiner Arbeiten ist auf Papier entstanden, weil ich mich zumeist an ein gängiges Format halte. Im Lauf der letzten sechs Jahre entstanden jedoch auch 5 Leinwandbilder aus dem Bedürfnis heraus, eine größere Fläche als das 70x100cm Format zu bemalen. Diese Arbeiten bekamen zumeist auch einen Titel. Als jedoch spätabends das Werk vom 12.01.90 vollendet war, fiel mir nicht viel ein als höchstens afrikanische Kunst, Steppenwolf oder später Herr Schomaker und ich betreten die Pinte unter dem Angesicht des Todes. – Es blieb also ohne Titel. (Entstehungsort war das Dachatelier Kl. Mantelgasse 21 in Heidelberg, das mein Freund Harro Lauter zur damaligen Zeit bewohnte. Es musste im Mai 1990 der Sanierung weichen.)

Werke von Matthias Maaß

Poetische Stimmungen ergeben sich häufig durch wunderbar assoziativ gesetzte Titel, die Maaß neben dem exakten Entstehungsdatum handschriftlich in Tusche vorne auf das Blatt setzt und somit – ähnlich wie etwa Paul Klee – bewusst zu einem mitbestimmenden Faktor der Arbeit macht. Fein und poetisch sind oft auch die farbigen Akzente in Aquarellfarbe, die den arabesken Liniengeflechten einen flächigeren Gegenpart bieten und den manchmal abgründigen Tiefen psychischer Verfasstheit heitere und lyrische Noten an die Seite stellen.

Äquivalent zur Idee der ‚écriture automatique‘ der Surrealisten schöpfte Maaß Inspiration aus den tiefen Schichten innerer Versunkenheit, die in seinen Werken hermetisch Geheimnisvolles, Abgründiges und Getriebenes ebenso zu Tage fördert wie menschenfreundliche Zugewandtheit, feinen Humor und sensibles Einfühlungsvermögen. Dr. Kristina Hoge.

Weitere Informationen zur Ausstellung: Matthias Maaß – Museum Haus Cajeth

Museum Haus Cajeth
Haspelgasse 12
69117 Heidelberg

Montag bis Freitag: 11.00 – 17.00 Uhr
Samstag: 12.00 – 16.00 Uhr

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