22. Februar bis 24. August 2025 (Kabinettausstellung) im Ostpreussischen Landesmuseum Lüneburg

Die Motive der Kurischen Nehrung bildeten die Grundlage des künstlerischen Schaffens des in Memel (heute das litauische Klaip?da) geborenen Künstlers Walter Mamat. Vor allem in seinem frühen Werk steht die Landschaft im Mittelpunkt, sie zeigt in dynamischer Malweise viele Kurenkähne und die Küste der Nehrung. Folgerichtig suchte er nach seinem Abschluss als Dekorations- und Kirchenmaler die Nähe zum Umfeld der Künstlerkolonie Nidden und zu Carl Knauf, als dessen Schüler und Assistent er sich auch später bezeichnete. Vor seiner Flucht aus Ostpreußen hielt er noch das zerstörte Memel im Bild fest. Mamat wurde anschließend, im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit ostpreußischer Künstler, im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands bzw. der späteren DDR tätig.

Nach seinem Studium an der Kunsthochschule in Weimar konnte er sich als Maler In Wittenberg etablieren. Neben den typisch sozialistischen Bildmotiven der arbeitenden Bevölkerung widmete er sich auch auf seinen Auslandsaufenthalten in der Sowjetunion, in Albanien, Bulgarien oder Georgien weiterhin der Landschaftsmalerei. Aber auch Stillleben, Porträts, Stadtansichten und Genreszenen gehörten zu seinem Repertoire.
Die in Kooperation mit privaten Sammlern konzipierte Ausstellung spürt den Lebensweg des Künstlers nach, der ihn von Memel nach Wittenberg führte.

Wenig wissen wir zu seiner Zeit in Ostpreußen: Walter Mamat wurde 1912 als Sohn eines Maurers und einer Schneiderin in Memel geboren. Nach der Ausbildung zum Dekorationsmaler nahm er ab 1933 Privatunterricht bei dem Künstler Carl Knauf in Nidden. Von 1937 bis 1940 war er eigenen Angaben zufolge auch Assistent bei Carl Knauf.
Nach der Flucht in die Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) studierte Walter Mamat von 1946 bis 1948 an der Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar. Dort war er Meisterschüler bei den Professoren Hans van Breek, Otto Herbig und Herrmann Kirchberger. Ein Jahr nach seinem Studium stellte die Galerie Hennig in Halle/Saale mehr als vierzig Ölbilder, Pastelle und Aquarelle von ihm aus, direkt nachdem dort ausgewählte Werke von Karl Schmidt-Rottluff zu sehen waren.
Ab 1949 konnte Walter Mamat sich als Künstler etablieren. Er lebte und arbeitete freischaffend in Lutherstadt Wittenberg, wo er auch Aufträge von Volkseigenen Betrieben (VEB) annahm und großflächig ganze Wände gestaltete, da dies mehr Geld einbrachte; Kunst wurde nach Fläche bezahlt.
Seine Auftragswerke, eher schematisch und fast plakativ gehalten, waren dem Stil des Sozialistischen Realismus unterworfen. Dagegen zeigen die Bilder der Kurischen Nehrung, die Impressionen seiner Wahlheimat Wittenberg sowie die auf Reisen nach Albanien, Bulgarien und in die Sowjetunion entstandenen Kunstwerke einen deutlich stärkeren künstlerischen Ausdruck, mehr Liebe zum Detail und größere Sorgfalt. In der farbenfrohen Landschaftsdarstellung zeigt sich auch das Erbe der ostpreußischen Kunst.
Die Ausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum bietet erstmalig einen Überblick über alle Schaffensphasen des Malers und Grafikers Walter Mamat. Einige der hier präsentierten Kunstwerke werden erstmals öffentlich präsentiert. Es sind überwiegend Leihgaben aus privaten Sammlungen.
Weitere Informationen zur Ausstellung: Ostpreußisches Landesmuseum | Auferstanden aus Ruinen | Der Maler Walter Mamat (1912-1976)
Ostpreußisches Landesmuseum
mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38
21335 Lüneburg
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
10.00 bis 18.00 Uhr
Very nice