Monatsportrait: Jaume Plensa – Identität und Menschlichkeit

Der 1955 in Barcelona geborene Künstler Jaume Plensa lebt und arbeitet er in Berlin, Brüssel, England, Frankreich und den Vereinigten Staaten, derzeit lebt und arbeitet er in Barcelona.

Jaume Plensa

Er war Dozent an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris und kooperiert regelmäßig als Gastprofessor mit der School of the Art Institute of Chicago. Er hat auch viele Vorträge und Kurse an anderen Universitäten, Museen und Kulturinstitutionen auf der ganzen Welt gehalten.

Jaume Plensa erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter 1993 die Medaille de Chevalier des Arts et des Lettres, die vom französischen Kulturministerium verliehen wird, und 1997 den Nationalpreis für Bildende Kunst der katalanischen Regierung. Im Jahr 2005 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der School of the Art Institute of Chicago verliehen. In Spanien erhielt er 2012 den Nationalen Preis für Bildende Kunst und 2013 den renommierten Velázquez-Preis für die Künste und wurde 2018 mit der Ehrendoktorwürde der Universitat Autònoma in Barcelona (2018) und der University of Notre Dame, IN 2024 ausgezeichnet.

Jaume Plensa | Janus | in der Chiesa di Gallo, Venedig, Italien | 2024

Seine Arbeiten finde ich bestechend, faszinierend und raumgreifend. Neben Plastiken und Steinskulpturen erstellt er riesige aus Edelstahl geformte Gesichter, die in hallenartigen Räumen installiert werden und wirken, als würden sie frei von der Decke herunter schweben.

Jaume Plensa | Unsichtbare Laura | 2018 | Edelstahl, 650 x 400 x 500 cm
Jaume Plensa | Unsichtbarer Rui Rui & Unsichtbare Laura | 2018 | je Edelstahl, 650 x 400 x 500 cm

Seine Gesichter, die entweder aus Steinen gehauen werden oder aus Polyesterharzen zu enormen Lichtinstallationen mutieren, sprechen an, fangen ein, ziehen an. Man steht fasziniert vor ihnen und möchte sofort mit ihnen sprechen. Was sie wohl zu sagen hätten? Was sie wohl denken?

Jaume Plensa at EMMA 2012 | Mitten in den Träumen, 2009 |
Polyesterharz, Edelstahl und leicht, variable Abmessungen

Seine Werke finden sich überall in der Welt, teils in öffentlichen Räumen, an Plätzen, in Privatsammlungen und Ausstellungen. Es sind Monumente, die allein durch ihre schiere Größe faszinieren und einladen zur Betrachtung. Häufig fügen sich seine Werke in die Umgebung, in Städte und Natur ein und wirken wie stille Beobachter, die die Menschen beobachten und nicht umgekehrt.

Haus des Wissens, 2008 | Ausstellungsansicht beim Kiev Sculpture Project, Kiew, Ukraine 2012. Kollektion Textile Fashion Center, Borås, Schweden | Edelstahl, 800 x 550 x 530 cm | by Andrey Gorb

Jaume Plensa, geboren 1955 in Barcelona, ist einer der einflussreichsten spanischen Bildhauer seiner Generation. Sein Werk, das in einer Traditionslinie mit dem Schaffen großer katalanischer Künstler wie Antoni Tàpies und Joan Miró steht, ist von beeindruckender spiritueller Tiefe und poetischer Ausdruckskraft. Die Körper dieser Figuren werden durch ein metallenes, transparentes Netzwerk aus Schrift- und Notenzeichen geformt, die auf Plensas Auseinandersetzung mit Sprache und Schrift verweisen. „Ein Buchstabe gleicht einer mit einem Gedächtnis begabten Zelle. Eine Letter in einem Alphabet ist etwas sehr Präzises, das über Generationen hinweg entwickelt wird, und ist der beste Ausdruck einer Kultur. Eine Zelle allein ist biologisch betrachtet gar nichts, aber zusammen mit anderen bildet sie ein Organ oder einen Körper, und so ist es auch mit Buchstaben. Jeder Buchstabe bewahrt sein Gedächtnis und seine Persönlichkeit, auch wenn er dem komplexeren Körper, dem bedeutungsvollen Text dient. Darin liegt in meinen Augen eine schöne Metapher für Vielfalt. Mit Text lässt sich Kultur machen, und mit einer Kultur lässt sich alles machen. Dies ist das Konzept des Grundsteins: Um den Grundstein wird ein Tempel erbaut, um den Tempel eine Stadt, um die Stadt ein Land, der Kontinent, die Welt, das Universum – vom Kleinsten bis zum Größten. Die Skulptur ist eine wunderbare Möglichkeit, diese Welt von Ideen und Energien zu erkunden.“ (J. P.) (Quelle: SP Waldfrieden)

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