Tipp: SICHTEN. Die Retrospektive – Gedok Brandenburg

11.10.-16.11.2025 Malerei & Grafik – Christa Panzner

Christa Panzner prägt mit ihrem künstlerischen Schaffen die Kulturlandschaft Brandenburgs intensiv und nachhaltig – und das seit mehr als 55 Jahren. Mit anspruchsvollen Werken sowie mit Projekten und den geradezu legendären Kunstkursen auf dem Land bereichert sie das kulturelle Leben.

Christa Panzner: Selbst, 1986, Öl auf Leinwand, 65 x 60 cm (Abb. Christa Panzner)

Brandenburgischer Kunstpreis für Malerei 2023 – Teltow-Fläming-Preis mit Peter Panzner 2023

Die Retrospektive widmet sich dem Gesamtwerk der bildenden Künstlerin. Dabei wird der Bogen über mehrere Jahrzehnte gespannt – beginnend mit ihren Werken aus der Schaffenszeit vor 1989 bis hin zur Malerei und Grafik der heutigen Tage.

Christa Panzner: Birkenweg,1989, Ol auf Leinwand, 60 x 65 cm (Abb. Christa Panzner)

Zur Künstlerin

Christa Panzner, Jahrgang 1948, lebt seit 1992 in Oehna in der Gemeinde Niedergörsdorf. Sie prägt mit ihrem künstlerischen Schaffen die Kulturlandschaft Brandenburgs intensiv und nachhaltig – und das seit mehr als 55 Jahren. Mit anspruchsvollen Werken sowie mit Projekten und den geradezu legendären Kunstkursen auf dem Land bereichert sie das kulturelle Leben der Region.

Die Künstlerin hat Maßstäbe gesetzt, die weit über das eigene Wirken hinausgehen und unsere Zeit in  besonderer Art und Weise reflektieren. Die Förderung von jungen Menschen liegt ihr sehr am Herzen.

Christa Panzner: Meer, 1984, Öl auf Leinwand, 65 x 80 cm (Abb. Christa Panzner)

Christa Panzner – Selbstauskünfte

„Ich bin 77 Jahre alt. Ohne die lebenslang geführten Arbeitsprozesse zu unterbrechen, ist es damit auch an der Zeit, persönliche Bilanz zu ziehen. Triebkraft in der künstlerischen Auseinandersetzung ist mir das Ambivalente, die Betrachtung von entgegengesetzten Polen: Freude – Leid, Liebe – Hass, Beschauliches – Bedrückendes. Und die Suche nach den entsprechenden Mitteln. In der erregten Situation des Arbeitsbeginns oder einer verfahren scheinenden Phase benutze ich die Hilfsmittel oft ungestüm, fechte mit Pinseln und Federn, kratze mit Glasscherben und Händen, greife zur Spraydose oder überklebe und reiße wieder heraus, übermale. Dabei laufe ich hin und her – unentwegt die Distanzen und damit den Blick aufs Arbeitsgeschehen verändernd.“

„Ausgangspunkt für den künstlerischen Prozess ist meist ein fesselndes oder bedrängendes Ereignis aus dem persönlichen oder gesellschaftlichen Leben. Dabei geht es mir nicht um eine narrative oder fotorealistische Darstellung, sondern um eine abstrahierte, bildnerisch sinnvolle Übertragung. Die unmittelbare Arbeit beginnt, sobald sich im Laufe der gedanklichen Auseinandersetzung ein Umsetzungsdruck aufgebaut hat.“

„Im Laufe meines Lebens habe ich zu einem offenen Weg auch im Formalen gefunden. Dazu gehört spontanes, übermütiges Ausbrechen ins Spiel wie bei Kindern, auch das Abdriften ins weniger Verständliche, Nachvollziehbare. Diese Ausbrüche können mit Gewinn oder Verlust einhergehen, wenn sie nicht durch ruhigere Phasen wieder befriedet werden. Aber Vielschichtiges ist formal und inhaltlich erwünscht und ohne Wagnis kaum möglich. Den Vorgang auf die Spitze treibend werden Gewinn oder Verlust sogar in Kauf genommen. Zerreißen der Form so weit, dass das Ausgedrückte nur noch Bekanntem ähnelt, aber nicht mehr anatomisch eindeutig einer wissenschaftlichen Betrachtung folgt – sondern komprimiertes, eventuell auch psychologisiertes Geschehen darstellt. Dem Thema gemäß, gewonnen als Essenz.“

„Die verwendeten Mittel sollen eine direkte Botschaft an den Betrachter sein, sollen ihm über das Thema und die Art der Darstellung den Inhalt ohne Umschweife verdeutlichen, emotional erfahrbar machen.“

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung geförderter Katalog mit der Darstellung des Lebenswerkes von Christa Panzner.

Ausstellung vom 11.10. bis 16.11.2025 – Donnerstag bis Sonntag und feiertags von 14 bis 18 Uhr
Neue Galerie des Landkreises Teltow-Fläming, Gutenbergstraße 1, 15806 Zossen

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag und feiertags von 14 bis 18 Uhr

NEUE GALERIE des Landkreises Teltow-Fläming

Gutenbergstraße 1
15806 Zossen

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