
In liebevollem Gedenken an meinen Vater Wilfried (Mai 1944 – Juni 2025), der stets ein sehr großer Escher Fan gewesen ist und immer fasziniert blieb von dessen künstlerisch-geometrischem Können
M. C. Escher kam 1898 als jüngster von fünf Söhnen in Leeuwarden/ Niederlande zur Welt.

Escher begann 1919 ein Architekturstudium in Haarlem, das er schon nach einer Woche abbrach. Sein dortiger Lehrer Samuel Jessurun de Mesquita, ein portugiesischstämmiger Jude, erkannte die außerordentliche Begabung und unterrichtete ihn weiter in grafischen Techniken. Escher beherrschte bald die Holzschnitttechnik. Mesquitas starke Persönlichkeit hat großen Einfluss auf Eschers weitere Entwicklung zum Grafiker ausgeübt.

M.C. Eschers grafische Arbeiten machen nicht nur offensichtlichen Gebrauch von Geometrie, sondern bieten oft auch visuelle Metaphern für abstrakte mathematische Konzepte. Escher war fasziniert von – und ein Meister in der Darstellung von – Symmetrie, Dualität, Reflexion, Relativität, Rekursion, Dimension und topologischen Veränderungen. Immer wieder versuchte er, die Unendlichkeit einzufangen.

Ein Gebäude fasziniert ihn mehr als alle anderen: die Alhambra in Granada. Diese maurische Architektur ist voller subtiler, geometrischer Architekturmuster, die sich bis ins Unendliche vervielfältigen. Er ist wie verzaubert. Die Besonderheit der islamischen Kunst interessiert ihn besonders. Da es im Islam nur wenige figürliche Darstellungen gibt, bringen die Kunsthandwerker ihr ganzes Talent in organischen und geometrischen Mustern zum Ausdruck. Diese Motive sind oft von der Astronomie und den mathematischen Kenntnissen beeinflusst, ein Bereich, dem die arabischen Architekten des 14. Jahrhunderts besondere Bedeutung beimaßen. Es wurde klar, dass der Einfluss auf M.C. Escher bedeutend sein würde.

Seine bekanntesten Werke, die Escher nahezu den Status eines Popstars einbrachten, beschäftigen sich mit der Darstellung perspektivischer Unmöglichkeiten, optischer Täuschungen und multistabiler Wahrnehmungsphänomene. Man sieht Objekte oder Gebäude, die auf den ersten Blick natürlich zu sein scheinen, auf den zweiten aber vollkommen widersprüchlich sind („unmögliche Figuren“).


Foto links: Treppauf treppab von Escher Foto rechts: Detail aus Wasserfall von Escher
Die von Lionel Penrose 1958 entworfene unendliche Penrose-Treppe bildete die Grundlage zu Eschers Bild Wasserfall (1961). Es zeigt einen Wasserlauf, der sich von einem Wasserrad im Vordergrund im Zick-Zack vom Betrachter fortbewegt, jede Ecke Teil von insgesamt zwei Türmen auf Säulen. Schließlich läuft das Wasser als ein Wasserfall im Vordergrund nach unten und streicht über das Wasserrad vom Anfang und macht die Konstruktion scheinbar zu einem Perpetuum mobile. Das Wasser läuft größtenteils bergauf, gleichzeitig scheinbar in immer weitere Ferne, obwohl die Ecken des Wasserlaufs trotzdem abwechselnd in einem der beiden Türme liegen. Das Bild Treppauf Treppab (1960) zeigt eine auf ähnliche Weise konstruierte viereckige, endlose Treppe.
Erfahre mehr über M.C.Escher: M.C. Escher – The Official Website