Dauernd bin ich Gerüchten
auf der Spur, oder mein Gedächtnis hält für Gerüchte, was ich doch schon erlebt habe, anwesend, oder wenigstens nachgeschlagen, dauernd aber verschwindet das Erlebte, das Gewußte, als wäre es mir entgangen. Einem Gerücht nach das Kreuz des Südens gesehen; in welcher sternklaren Nacht denn. Blaugrün. Grünblau. Eine Venus mit grünen Lippen. Was sie sagte: Die Tinte sei schwarz, mit der ihnen die Moko gestochen werden. Aber es gebe in der Maori-DNA ein Enzym, das die Hautzeichen später grün färbt. Grünblau. Blaugrün. Dann tiefblaues Wasser am Küstensaum entlang, von oben sehen die sanft gefalteten Hänge der Hügel hellgrün aus, smaragdfarben, wir fliegen in einem zwölfsitzigen Kanu.
(Brigitte Oleschinski, geb. 1955)
Worte heiß angerichtet – schwer zu verdauen
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Das „arglistige VORURTEIL“
wird als leichte Kost vom Hilfskoch angerichtet
und vom Anlernkellner freundlich aufgetischt.
Dem folgt
das „schwerwiegende HAUPTGERÜCHT“,
das von Köchen stark gewürzt und augenfällig garniert
sowie vom Oberkellner mit grinsender Miene serviert wird.
Noch
schwer schluckend und würgende Gefühle spürend,
willst du hinausgehen, stößt gegen den Teller mit
der „üblen NACHREDE“. Den Fleck auf der Tischdecke
sieht die Reinigungskraft als bleibenden Makel!
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© PachT 2009
SSW 39
The artwork on the easel is, to me, warmly thought-provoking. The artwork in the verse is also impressive.