Monatsportrait: Rory Pilgrim – Kunst wie Permakultur

Der 1988 in England geborene Rory Pilgrim ist ein multidisziplinärer Künstler, der 2023 den Turner Preis gewonnen hat, nachdem er schon andere Preise für sich bestreiten konnte.

Er bedient verschiedene künstlerische Bereiche wie Videoinstallationen, Malerei, Zeichnungen, Collagen, Gedichte und Geschichten und verbindet diese kunstvoll miteinander.

Rory Pilgrim, Little Fires, 2021. Oil and pencil on wooden board, 24 x 30,5 cm. Turner Prize 2023, Towner Eastbourne. Collection Fries Museum, Leeuwarden. Photo: Angus Mill Photography.

Wenngleich ich seine Filmprojekte als spannend empfinde, so ist es primär seine Malerei, die mich anzieht und teils naiv wirkt.

Rory Pilgrim, Turner Prize 2023, Towner Eastbourne. Photo: Angus Mill Photography.

Rory Pilgrim, Rafts, 2020. Oil, pencil, nail polish, and body glitter on wooden panel, 10,2 x 15,2 cm. ABN AMRO Collection. Installation view, Turner Prize 2023, Towner Eastbourne. Photo: Angus Mill Photography.

Rory Pilgrim, …f…g…. 10,000 flowers, 2022. Oil, crayon, and pencil on board, 30 x 45 cm. Turner Prize 2023, Towner Eastbourne. Collection Fries Museum, Leeuwarden. Photo: Angus Mill Photography.

Mit seiner Malerei und seinem Film RAFTS hat er auch den Turner Preis 2023 gewonnen und seitdem spätestens verfolge ich sein Wirken.

Ganz vielfältig ist sein Schaffensreichtum, sodass man sich wirklich mit Ruhe und Bedacht durch diese Vielfalt hindurcharbeiten muss. Verstehen muss, worum es dem Künstler hierbei geht. Es ist nichts Oberflächliches oder Simples in seiner Kunst zu finden. Immer setzt sie sich mit Recht, Kultur, Missständen, Politik, Sozialem, menschlichem Dasein und menschlichen Gefühlen. Es geht auch um Technologien, um Behinderungen beispielsweise und wie mit ihnen in der Gesellschaft umgegangen wird. Eine ernsthafte Kunst verbirgt sich hinter den Arbeiten Pilgrims, die nachdenklich stimmen und einen zwingen in die Auseinandersetzung zu gehen.

Weitere Informationen inkl. Interview mit dem Künstler: Rory Pilgrim – Interview: „Ich hoffe, dass die Arbeit, die ich schaffe, wie eine Permakultur ist – immer lebendig“ (studiointernational.com)

5 Comments

  1. Vielen Dank für diesen tollen Blogbeitrag. Ein großartiger, inspirierender Künstler. Man bekommt richtig Lust, ihn kennenzulernen. (Manchmal verschanzen sich die Menschen hinter ihren Werken, aber hier ist das nicht der Fall. Hier atmet der Mensch durch die gemalten Metaphern.) Und wenn die Kunst mal nicht wie Klee wächst, ist das Draußen nicht weit. Beides geht: einen Permakulturgarten anlegen und durch Kunst Menschen sensibilisieren. Sind wir doch alle Pilger in diesem Leben, und jede Biegung des Weges lädt uns ein, mit einer neuen Perspektive. Und überall wächst der Klee, der eine wichtige Rolle spielt, zu Beginn eines Permakulturzyklus, insbesondere als Bodenverbesserer und Nährstofflieferant. – Insofern und gerade jetzt sind die Werke von Rory ein willkommener Bodenbereiter und Nährstofflieferant.)

  2. Vielen Dank für das Aufmerksam machen auf diesen Künstler. Als Chorsängerin hat mich das YouTube Video ganz tief getroffen. Auch die Bilder in ihrer Schlichtheit, so tiefsinnig. Was ein Permanentkulturgarten ist, weiß ich. Vielleicht ist sie eine Inspiration mehr solcher Gärten anzulegen.

    Liebe Grüße
    Britta

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert