26.4.24 – 13.10.24 im Haus der Kunst München
Das sechs Jahrzehnte umfassende, transmediale Lebenswerk von Rebecca Horn (geb. 1944, Deutschland| gest. 2024) befasst sich mit dem Thema der Existenz und der Verwischung der Grenzen zwischen Natur und Kultur, Technologie und biologischem Kapital sowie dem Menschlichen und Nichtmenschlichen. Ob man die Künstlerin als Erfinderin, Regisseurin, Autorin, Komponistin oder Poetin bezeichnen mag, allem voran versteht sie sich als Choreografin. Horn beschreibt ihre Praxis als präzise kalkulierte Beziehungen von Raum, Licht, Körperlichkeit, Ton und Rhythmus, die ein Ensemble bilden. Maschinenwerdung, Tierwerdung oder Erdwerdung in ihren performativen, skulpturalen und filmischen Arbeiten zielen auf eine von Körpern erfahrbare Präsenz eines sichtbaren, fühlbaren und hörbaren Daseins.
Die Ausstellung „Rebecca Horn“ folgt dem Performativen, also erstmalig den choreografischen Aspekten, im Werk der Künstlerin. Wiederholt bedient sie sich der Sprache des Tanzes als Medium und Katalysator ihres künstlerischen Denkens. Horn schafft schon früh visionäre Sinnbilder für die Vernetzung von Körpern und Technik. Dieses Thema entwickelt sie seit ihren ersten Papierarbeiten in den 1960er-Jahren, den frühen Performances und Filmen der 1970er-Jahre über die mechanischen Skulpturen seit den 1980er-Jahren und die raumgreifenden Installationen der 1990er-Jahre bis heute.
Die Künstlerin macht Netzwerke menschlicher und nichtmenschlicher Akteure sichtbar und hinterfragt damit die Stellung des Menschen als einer von vielen Spezies. Dabei ziehen sich virtuos verwobene Referenzen aus Literatur-, Kunst- und Filmgeschichte durch ihr gesamtes Schaffen. Horns Werk ist eine lebenslange, brisante Erkundung der voranschreitenden Dezentrierung des Menschen in einem kosmischen Ganzen.
Kuratiert von Jana Baumann mit Radia Soukni.
Weitere Informationen zur Ausstellung: Rebecca Horn – Haus der Kunst
Öffnungszeiten
Mo | Mi | Fr | Sa | So 10—20 Uhr
Do 10—22 Uhr
Di geschlossen
Prinzregentenstraße 1, 80538 München
ohh, sie ist verstorben, das habe ich gar nicht mitbekommen. eine künstlerin, deren werke und ideen ich sehr mag. ich glaube, meine mutter hat sie vor jahrzehnten mal live erlebt. danke für den hinweis zur ausstellung! ganz liebe grüße von diana
Hallo liebe Diana, ja sie ist doch am 6.9.2024 verstorben. Das weiß ich noch so genau, weil es mein erster Urlaubstag auf Föhr war neulich und diese traurige Nachricht als Eilmeldung auf mein Handy reinkam. Das ist ja toll, dass deine Mutter sie mal live erlebt hat. Die Ausstellung lohnt gewiss. Viele liebe Grüße Manuela