Am Strande
Heute sah ich wieder dich am Strand
Schaum der Wellen dir zu Füßen trieb
Mit dem Finger grubst du in den Sand
Zeichen ein, von denen keines blieb.
Ganz versunken warst du in dein Spiel
Mit der ewigen Vergänglichkeit
Welle kam und Stern und Kreis zerfiel
Welle ging und du warst neu bereit.
Lachend hast du dich zu mir gewandt
Ahntest nicht den Schmerz, den ich erfuhr:
Denn die schönste Welle zog zum Strand
Und sie löschte deiner Füße Spur.
(Marie Luise Kaschnitz, 1901-1974)
Ein sehr schönes Gedicht. Ich frag mich, ob da eine gottsuchende Komponente ist.
Danke, es ist immer wieder erfrischend Deinen Blog zu besuchen. LG Kurt
Danke dir Kurt! Das freut mich sehr! Liebe Grüße