10 Fragen in 10 Tagen – Fragen, die man mir häufig stellt #3

Frage 3 – Tag 3: Wo und wann bekommen Sie die Motivideen, die Sie später auf Leinwand übertragen?

Ich bin stets von der Natur inspiriert, von Strukturen die man in ihr findet, von Landstrichen oder Küsten. Von Details, welche man sieht, wie Fossilien, Steine, Holz, Blätter und Blüten, Seegras, Algen u.v.m. Meine Bilder sind wie gemalte Tagebucheinträge. Sie sind Momentaufnahmen einer Stunde, eines Tages oder eines ganzen Urlaubes beispielsweise. Ich fotografiere immer sehr viel und auch meine Fotos dienen häufiger als Gedankenstütze oder Vorlage für die Werke, die dann entstehen.

So zum Beispiel bei dem entstandenen Bild rechts. Auf Öland fand ich viele Fossilien (links), die mit Rosttönen versehen waren oder durch ein bestimmtes Licht so erschienen, und kombinierte in abstrahierter Form diese mit einer grüntürkis schimmernden schwedischen Ostsee (Mitte).

Wenn ich dann für mich im Atelier bin tauche ich in diese von mir gelebten Momente wieder ein und lasse somit meine eigenen Gefühle mit einfließen. Wobei die jährlichen Schwedenaufenthalte immer damit verbunden sind, dass ich sofort vor Ort alles künstlerisch umsetze.

Es gibt jedoch auch Serien, die sich mit wachsenden Umweltproblemen auseinandersetzen und auch zeigen, welche Verantwortung wir als Menschen in und mit der Natur/Umwelt haben. Diese sind zum Teil auch kritisch zu sehen. So wie die folgenden 6 Bilder. Die auf Plastikmüll im Meer hinweisen sollen und beispielsweise auch auf schwimmende Netze, die wie Todesfallen für Meerestiere wirken …

Dennoch geht es in meiner Kunst nicht alleinig darum, das Sichtbare der Natur abstrahiert widerzuspiegeln sondern ganz häufig ist es das Zusammenspiel von Empfindungen, Verantwortung des Menschen in der Natur und der Natur im Menschen. So lassen sich meine Bilder, selbst wenn sie Namen von Inseln, Ländern u.m. tragen auf das menschliche Sein übertragen. Die Risse in meinen Bildern können ebenso für die seelischen Wunden stehen. Immer steht die Natur in meiner Kunst im direkten Kontext zur Natur und dem emotionellen Seins des Menschen. Die Auseinandersetzung mit denn eigenen inneren Prozessen, Gefühlen wie Wut, Trauer, Hilflosigkeit, die vielleicht eher negativ „behaftet“ sind, werden in meinen Werken immer wieder aufs Neue thematisiert.

„Häutung II“ aus dem Jahr 2022

6 Comments

  1. Hallo Manuela
    Danke für Dein Interesse. Ich brauch etwas Zeit, um deinen Blog zu durchforsten. Das, was ich erstmal sehe gefällt mir sehr gut. Zu meiner Person: Ich bin männlich (soweit das noch eine Kategorie ist) , Luxemburger, 74 Jahre alt, Arzt, Musiker und „Schreiberling“ und die Gedichte, die unter dem Label „diezeit anfassen/au toucher du temps“ sind die Basis meines nächsten Buches. Es freut mich, nach langer musikbedingter Pause wieder auf mein Blog zurück zu kehren. Dessen Finessen ich noch immer nicht so recht beherrsche.

    Liebe Grüße
    J.

    1. Hallo Jean, na ich bedanke mich herzlich, dass du dir die Zeit genommen hast bei mir zu kommentieren und ein wenig zu stöbern und danke auch für deinen kleinen Einblick zu deinem Leben und das was dich antreibt. Ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende und sende herzliche Grüße Manuela

  2. Thoroughly enjoy your work, thanks for publishing.
    I have finally found the secret to getting translations here…just use my PC, not an IPad.

    Thank you again,
    Ted Jennings

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