Der Zauber der nahenden Rauhnächte

Winterwunderland

Weißer Rauhreif auf den Bäumen
und der Schnee lädt ein zum Träumen,
die Äste glitzern frostbizarr
und der See glänzt kälteklar,
die Sonne strahlt in sattem Blau
des Himmels und wohin ich schau‘,
erblick ich Schnee am Waldesrand,
oh, du Winterwunderland.

© Oskar Stock

(*1946, deutscher Schriftsteller und Aphoristiker)

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Rauhreif

Umzaubert, mondversilbert steht die Welt,
ein weisses Märchen, unterm Schneegewande;
der Wipfel Netzwerk knüpft ein Nebelzelt
von Reif und Rauch an die gestirnten Lande.

(Georg Reicke)

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Winter

Die Luft singt eine Melodie,
von Sonnenschein und strengem Frost,
im Gleichklang voller Harmonie,
zieht sie durchs Land, von West nach Ost.

Der Wind heult nebenbei im Takt,
ein Pfeifkonzert im schrillsten Ton,
brüllt laut und kalt im vierten Akt,
die warme Jahreszeit davon.

Der Winter zeigt jetzt seine Macht,
mit Schnee bedeckt er Stadt und Land,
bekundet es nun Tag und Nacht,
dass er sie hat, die Oberhand.

(Horst Rehmann, *1943, deutscher Publizist, Maler, Schriftsteller und Kinderbuchautor)

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Schneeflocken

Wende ich den Kopf nach oben:
Wie die weißen Flocken fliegen,
Fühle ich mich selbst gehoben
Und im Wirbeltanze wiegen.
Dicht und dichter das Gewimmel;
Eine Flocke bin auch ich. –
Wieviel Flocken braucht der Himmel,
Eh die Erde langsam sich
Weiß umhüllt.

(Alfred Henschke, 1890-1928)

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