„Das Auge der Welt“, hui, das war so ein Bild, bei dem ich dachte, ich muss leider verbrennen đ Eshat mich an Grenzen gefĂŒhrt, emotional, mental, energetisch, egal auf allen Ebenen eben. Es war wie verhext. Es wollte sich nicht so zeigen, wie es begonnen hatte. Unter all den zig Schichten liegt ein El Dorado an ALLEN Farben, bunt bunter noch bunter.
Ich hatte das Schlagmetall in Bronze schon angebracht, das war das Erste was ich getan hatte und darin das Auge gebildet aus den weiĂen Steinen. Dann jedoch gefiel mir die Komposition zu gar nicht und liess mich ehrlich verzweifeln. Ich liess das Bild schlussendlich eine Woche einfach herumstehen, sodass ich es nicht ansehen musste.
Irgendwann kramte ich es wiederhervor und ĂŒbermalte alles, bis auf die Kreise mit dem Schlagmetall. Ich ĂŒbergoss es mit Beizen und die Farbe wandelte sich in GrĂŒn, dazwischen Orangetöne, die von mir mit Dammarharz ĂŒbergossen wurden, dann wieder aufgerieben wurden und dann mit Schellack in verschiedenen Farbnuancen ĂŒbergossen wurden. Der Prozess dauerte mehrere Tage und am Ende kam etwas heraus, was ich so nie erahnt hĂ€tte, wie eingegossen zeigen sich die orangenen Beizetöne aus dem GrĂŒn. Besonders schön finde ich das GefĂŒhl der Leinwand, wenn man darĂŒber streicht. Der Dammarharz und die zahlreichen Schichten an Schellack, Firnissen und wieder Harzen usw. geben dem Bild eine besondere Weichheit und den Wunsch es immer anzufassen.
Mir gefÀllt es nun wie es ist gesprochen gut und der Name kam dann auch einfach. Es erklÀrte mir dann auch so ein wenig den inneren Kampf mit dem Bild.
Allerdings habe ich es letztlich anders herum aufgehĂ€ngt, sodass der Kreis aus Schlagmetall unten zu sehen ist und die Weite des GrĂŒns darĂŒber und nicht umgekehrt, wie hier teils auf den in Schweden erstellten Fotos.
„Das Auge der Welt“, 5/2016, Durchmesser 60cm, verkĂ€uflich