Von Hünengräbern, Runensteinen, Windmühlen, Naturschutzgebieten und vielen Schafen: Öland’s Süden

Von einer, die auszog, um am Sonn(en)tag, den 22.5. alleine nach Öland zu fahren. Das letzte Mal war mein Mann ja noch mit dabei. Dieses mal war ich alleine unterwegs und habe mir eine für mich schöne Route gesucht:

Karta-över-Öland(2)

Start: Kalmar – Möllstorp – Kapelludden – Störlinge – Gärdslösa – Langlöt – Lerkaka – Runsten – Stenasa – Hulterstad – Nygard – Seby – Gräsgard – Eketorp – Ottenby – Gettlinge – Kalmar

Voller Tatendrang fuhr ich von Kosta nach Kalmar und von da weiter nach Öland. Sonnenschein begleitete mich morgens schon und schöne 23 Grad. So reist es sich doch gerne. Als alter Hase für mich alles gar kein Problem. Ich fuhr quer, um auf der Ostseite starten zu können. Ich wollte zuerst nach Kapelludden, dort kann man nämlich eine Kirchenruine nebst Steinkreuz sehen. Die klassischen Bilder, wie man sie im Internet zuhauf findet habe ich natürlich ebenso fotografiert. Versteht sich ja von selbst.

Ich habe zig Kirchen auf meiner Route und zig Hünengräber, Runensteine usw. auf meiner 7 Stunden Tour am 22.5. fotografiert und für die Ewigkeit festgehalten 😉 Aber ich habe auch viele wunderbare stille Momente gehabt, als einzige Deutsche, die unterwegs war, wie mir schien, neben all den Schweden, die sich die Landschaften mit Ferngläsern zu Gemüte führten. Schliesslich sind viele Punkte auf meiner Route Naturschutzgebiete und derzeit auch Brutstätten von Vögeln. Alles sehr spannend und belebt.

Ein paar meiner Eindrücke zeige ich gerne hier im Blog und wer mehr sehen mag, der kann meinen detaillierteren Bericht auf meinem neu entstandenen Reiseblog gerne bild- und wortreicher für sich erfahren.

Ich fuhr dann weiter südlich und mein eigentliches Ziel sollte Ottenby, bzw. Ottenbylund sein. Ich fand es auch auf Anhieb und parkte dann am südlichsten Zipfel beim Leuchtturm LÃ¥nge Jan.

Ich schulterte dort auf dem Parkplatz wieder meinen Rucksack mit genügend Wasser, Taschentüchern und was Frau sonst noch so braucht; meine Wanderschuhe hatte ich eh schon an und wanderte von da aus los. Ich umrundete den Leuchtturm und ging von da aus wieder zurück zu der Strecke, die mich ein wenig an Sylt’s Ellenbogen erinnerte. Man fährt bzw. geht im Schritttempo durch eine Art Heidelandschaft und sieht auf den Leuchtturm zufahrend/ zugehend rechts das Watt und linkerhand dann auch Wasser, was jedoch ein wenig weiter weg scheint und nicht sofort sichtbar wird. Schafe, Rinder und Rehe sieht man dazwischen grasen und sie queren auch gerne die Strasse. Aber alles wirkt sehr idyllisch.Ich wandere zurück bis zur Kyrkhamns Kapell (von der sieht man freilich NICHTS mehr). Nur noch ein Steinkreuz weist darauf hin, dass hier einst mal eine Kapelle am Wasser gestanden haben muss. Natürlich fotografiere ich da auch das grosse Nichts und dessen Weite, die Steine, das Wasser, die Felsen, das Gras, die Blumen und die Schafe. Ist ja klar 😉

Ich wechselte auch die Seiten und lief auf der anderen Seite irgendwann wieder zurück, windumweht. Am Ende dieser kleinen Wandertour setzte ich mich in der Nähe des Leuchtturms an eine der Picknickbänke und hielt mein kleines Proviantpäuschen. Mit Wasser, Schnitte und hart gekochtem Ei. Irgendwann zog es mich weiter. Obwohl ich die Stille und den Wind wunderbar fand und vor allem die Wärme, die mich so umhüllte.

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(Mit vom Winde verwehten Grüßen von Ottenby)

Ich fuhr langsam wieder zurück und dies im gefühlten Schneckentempo Richtung Kalmar, hielt dabei jedoch an die 100 Mal am Wegesrand, weil so viele Hünengräber zu sehen waren und lief hier und da noch einige Strecken und Wege ab, genoß einfach diese stillen Momente für mich alleine. Denn fast überall wo ich hielt, ob es nun Windmühlen waren, Gräber, Kirchen oder das Naturschutzgebiet, war ich alleine und für mich. Ganz ruhig und gelassen konnte ich also alles besichtigen und auf mich wirken lassen. Wieder neue Inspirationen sammeln für die Öland-Serie, die mir schon im Kopf herumgeistert.

Auch ein wieder und wieder letztes Foto meines heissen Flitzers, der mich 9 Jahre sicher durch die Welt fuhr, machte ich. Man darf ja auch mal nostalgische Gefühle bekommen. Ein letzter Schnappschuss in diesem letzten Urlaub mit ihm. Muchas gracias, Leon, mi amor! Du kommst jedoch in gute Hände!

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Nach sieben Stunden des Herumfahrens und -wanderns auf der Insel fuhr ich heimwärts. Geschafft, muss ich gestehen, so ein Tag mit vielen Eindrücken, ermüdet ja doch.

Aber schön war es und im direkten Vergleich zwischen Süden und Norden muss ich sagen, dass mir der Norden deutlich besser gefallen hat, auch weil die Ostsee dort rauher und unruhig war, aber die Landschaft auch mehr Profil zeigte. Aber so ergeht es mir ja auf beinahe allen Inseln überall auf der Welt, dass mir der Norden meist mehr zusagt.

Also, wer da einmal hin will, nach Öland, der braucht mehr als 2 Tage, so wie ich sie hier genutzt habe, um diese Insel zu erkunden, soviel ist klar. Sie bietet so viel, so viele faszinierende geschichtliche Stätten und vor allem viel schöne Natur, die man auf Schusters Rappen am besten erkunden kann.

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