Tipp: Wohnkomplex. Kunst und Leben im Plattenbau

6. September 2025 – 8. Februar 2026, Kuratiert von Kito Nedo im DAS MINSK Potsdam

Bild: VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Thomas Kläber

DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam zeigt im Herbst 2025 die Ausstellung Wohnkomplex. Kunst und Leben im Plattenbau. Gastkurator Kito Nedo widmet sich in der Gruppenausstellung der Frage, wie die ostdeutschen Plattenbau-Siedlungen in der Kunst verhandelt werden. 

Bild: Sammlung Hasso Plattner, Foto: Xuan Nguyen Huy

Wohnkomplex zeigt rund 50 Werke von den Künstler:innen Karl-Heinz Adler, Sibylle Bergemann, Manfred Butzmann, Kurt Dornis, Markus Draper, Wolfram Ebersbach, Nina Fischer & Maroan el Sani, Seiichi Furuya, Peter Herrmann, Sebastian Jung, Gisela Kurkhaus-Müller, Harald Metzkes, Sabine Moritz, Henrike Naumann, Manfred Pernice, Uwe Pfeifer, Sonya Schönberger, Nathalie Valeska Schüler, Wenke Seemann, Robert Seidel, Christian Thoelke, Stephen Willats und Ruth Wolf-Rehfeldt. 

Kurkhaus_Mueller_Gisela_o_T_1982, VG Bildkunst, Foto:Thomas Kläber

Präsentiert werden Installationen, Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Filme, die seit den 1970er-Jahren entstanden sind. Kito Nedo versammelt in der Ausstellung Arbeiten, die den Plattenbau unterschiedlich betrachten und einordnen – als Ort des Wohnens, als Symbol sozialer Utopien und als Projektionsfläche gesellschaftlicher Veränderungen. Dabei steht der Plattenbau nicht nur als architektonisches Erbe im Zentrum, sondern als kultureller Resonanzraum, der Fragen nach Zugehörigkeit, Gemeinschaft und Erinnerung aufwirft. Die Ausstellung verzahnt dabei künstlerische Arbeiten mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen und reflektiert, wie sich urbane Räume auf Lebensentwürfe und soziale Gefüge auswirken.

Ausstellungsansicht

Wohnkomplex eröffnet neue Perspektiven auf ein Bau- und Lebensmodell, das bis heute nachwirkt. Ursprünglich war der Plattenbau das Herzstück der DDR-Sozialpolitik, ein Ort der Vergesellschaftung und ein Symbol für den realsozialistischen Fortschritt – bis 1990. Nach dem Ende der DDR wurde er zum Schauplatz schmerzhafter Transformationen und zum Sinnbild für sozialen Niedergang und rassistische Gewalt. Als moderne Ruinen warteten die Gebäude auf ihren Abriss, wurden saniert oder umgebaut. Der Plattenbau ist nie zum Denkmal geworden, sondern gelebte Gegenwart geblieben. Er ist ein DDR-Erinnerungsort, an dem das Wohnen weitergeht. 

Weitere Informationen zur Ausstellung: Wohnkomplex – DAS MINSK

DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam
Max-Planck-Straße 17
14473 Potsdam

TÄGLICH 10 — 19 UHRDienstag geschlossen

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