seit 5. Juli bis 2. November 2025 Museum im Kulturspeicher Würzburg

Mit der Ausstellung „EMBODIMENT – Lviv National Academy of Arts (Ukraine)“ vertieft das Museum im Kulturspeicher (MiK) die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Lviv (Lemberg) im Bereich des Kulturaustauschs. In Zusammenarbeit mit der renommierten Lviv National Academy of Arts zeigt das MiK vom 5. Juli bis 2. November 2025 insgesamt 15 Gemälde junger ukrainischer Künstler*innen.
Gezeigt werden Kunstwerke von Studierenden, die während des Krieges entstanden sind – in der Stille der Notunterkünfte, bei Taschenlampenlicht oder in den kurzen Pausen zwischen den Luftangriffsalarmen. Jedes dieser Bilder ist nicht nur ein künstlerisches Statement, sondern auch ein inneres Zeugnis für Widerstandsfähigkeit, Geistesstärke und einen tiefen Glauben an die Zukunft.
Der Torso als zentrales Element und Kunstobjekt
Die Werke – jeweils im Format 200 x 100 cm – kreisen alle um ein zentrales Motiv: die Erkundung des menschlichen Torsos, reduziert auf Rumpf – ohne Kopf, Arme oder Beine. Diese fragmentierten Körperbilder symbolisieren gleichermaßen Verletzlichkeit wie Stärke, Vollständigkeit wie Fragmentierung, Zerstörung und innere Integrität. Dieser Leitgedanke ist auf jedem der ausgestellten Bilder in einer individuellen, künstlerischen Ausdrucksweise umgesetzt. Für die Studierenden ist es eine Suche nach neuen Bedeutungen, Seh- und Ausdrucksweisen in einer Zeit, in der der menschliche Körper und seine Präsenz eine besondere Bedeutung haben.
Bereits mehr als zwei Drittel der Werke verkauft
Alle gezeigten Werke sind zum Preis von je 400?€ käuflich zu erwerben. Schon während der Vernissage fanden fünf der 15 Gemälde aus Lviv begeisterte Käufer*innen. Inzwischen sind bereits elf Arbeiten verkauft. Der Erlös kommt der Studierendengemeinschaft in Lviv zugute und unterstützt deren Ausbildung unter den schwierigen Bedingungen des Krieges. Auch verkaufte Bilder bleiben selbstverständlich bis zum Ende der Schau Teil der Präsentation im MiK.
Seit 2023 verbindet Würzburg und Lviv eine offizielle Städtepartnerschaft, getragen vom Wunsch nach konkreter Hilfe und langfristiger Zusammenarbeit. Die Ausstellung im MiK ist ein sichtbares Zeichen dieser Verbundenheit – kulturpolitisch wie menschlich. Sie bringt Stimmen aus Lviv nach Würzburg, macht Erfahrungen sichtbar und schafft Raum für Dialog, Empathie und kulturelles Lernen.
Mit Werken von: Anna Podolets • Zlata Levkova • Viktor Brazhnyk • Sofiia Hubal • Yehor Harbuz • Mariia Ilynych • Orest Prykhoda • Anna Liubchenko • Anastasiia Tsymbaliuk • Yaroslav Yurkevych • Yuliia Hrytsyshyna • Eleonora Filoniuk • Sofiia Vovk • Anfisa Kutsenko • Sofiia Katolyk
Rückblick auf die Vernissage
Am Freitag, 4. Juli 2025, wurde die Sonderschau „EMBODIMENT“ eröffnet. Bereits einige Tage vor der Vernissage waren sechs Studierende sowie zwei Vertreterinnen der Akademie aus der Ukraine nach Würzburg gereist, um die Abschlussarbeiten zu hängen und den Kulturaustausch im Rahmen der Städtepartnerschaft zu vertiefen. Aufgrund des russischen Angriffskriegs konnten männliche Studierende das Land nicht verlassen.
Zur Eröffnung betonten Würzburgs neue 2. Bürgermeisterin Sandra Vorlová und MiK-Direktor Marcus Andrew Hurttig in ihren Ansprachen die besondere Bedeutung der Städtepartnerschaft. Sofiia Hubal schilderte stellvertretend für alle beteiligten Künstler*innen eindrucksvoll den Entstehungsprozess ihrer Werke unter Kriegsbedingungen und bezeichnete es als große Ehre, in Deutschland ausstellen zu dürfen.
Weitere Informationen zur Ausstellung: Museum Kulturspeicher Würzburg – Wechselausstellungen
Museum im Kulturspeicher (MiK) Würzburg
Oskar-Laredo-Platz 1
97080 Würzburg
| Mo. | geschlossen |
| Di. | 13 bis 18 Uhr |
| Mi. bis So. | 11 bis 18 Uhr |
Immer am dritten Do. im Monat: geöffnet bis 21 Uhr
