Montagsgedicht: Signe Gjessing

Havets vidsträckthet | Die Weite des Meeres | 2018 | Manuela Mordhorst

Das trunkene Schiff

Das Meer, wenn es sich in einem Moment umdreht, trieft
von Vögeln. Es zittert. Völlig sichtbar im Zentrum des
weißen Lichtes, das Poesie ist. Wie der Wal atmet
atmet das Meer hier. Strände, die das Meer noch nie gesehen hat
noch nie gesehen hat und die Poesie trommelt dagegen
während die Stimme weitergeht wie ein Bad im Regen
unter dem Regen – eine Stimme, die das Meer liest. Schreibe
Bald wieder, hörte ich das Meer sagen, als ich mich erhob.

In der Zwischenzeit war die Realität ausgebrochen in
eine Selbstverwirklichung
die fast das Ich des Hinterzimmers schmecken konnte.

(Signe Gjessing, geb.1992)

Weitere Informationen zu ihren Gedichten: Parafrase over strofe VI i Le Bateau ivre (Signe Gjessing)

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