Tipp: „The Fine Lines of Constructiveness“ – Tallinn

05.10.2024 bis zum 16.02.2025 im Kai Art Center Tallinn

Die Kuratorin der Ausstellung, Maret Sarapu, wählte 28 Künstler über einen offenen Aufruf aus, bei dem 470 Einreichungen eingingen. Die Kuratorin wollte die Möglichkeiten aufzeigen, die Kunst hat, um komplizierte Themen aufzugreifen, Trost, Hoffnung und neue Perspektiven zu bieten. Sie war fasziniert von der erdenden Wirkung manueller Tätigkeiten. „Das Denken mit den Händen hilft, Ideen und Lösungen intuitiv zu erforschen, die bei verbalem oder abstraktem Denken vielleicht nicht entstehen“, sagt die Kuratorin. Die für die Ausstellung ausgewählten Künstlerinnen und Künstler teilen Gemeinsamkeiten wie Mut zum Experiment sowie eine frische und fürsorgliche Perspektive auf Material und seinen Lebenszyklus. Die Arbeiten zeigen auch viel Sorge um Nachhaltigkeit und das seelische Gleichgewicht der Menschen.

Ausstellungsansicht, Foto Hedi Jaansoo

Konstruktivität findet sich in Ideen und Handlungen, die zur Lösungsfindung und zum kreativen Fortschritt beitragen. Sie kann entstehen, wenn die Mittel knapp sind, die Energie niedrig ist oder wenn man versteht, dass wir sanft miteinander umgehen müssen. Konstruktivität kann sich als Klarheit des Geistes, die Bereitschaft zu experimentieren oder zu innovieren und etwas Neues zu schaffen, und der Wunsch, nach unerwarteten Kooperationen zu suchen.

Ausstellungsansicht, Foto Hedi Jaansoo

Die angewandte Kunst und die Herstellung von Hand ist etwas, an das sich die Menschen oft wenden, um Befreiung zu finden. Durch die Herstellung eines Objekts entsteht manchmal eine neue Welt. Eine bessere Welt kann auch absichtlich geschaffen werden, indem man bewusst nach praktischen Entscheidungen sucht und diese trifft. Das Denken mit den Händen hilft, Ideen und Lösungen intuitiv zu erforschen, die bei einem verbalen oder abstrakten Denkansatz vielleicht nicht entstehen. Der Einsatz langsamer Technologien wirft die Frage auf, ob Handwerk als beruhigende Tätigkeit ein Grundbedürfnis, ein Luxus oder paradoxerweise beides ist.

Ausstellungsansicht, Foto Hedi Jaansoo

Die ausgestellten Kunstwerke vermitteln Ideen über die Form oder Intensität des Gebets, was das Zusammenkommen bewirken kann und wie man dafür einen Raum schafft, und wie man seine Bedürfnisse erkennt und auf sich selbst aufpasst. Die Ausstellung fragt danach, was wir aus der Geschichte über den Gebrauch und die Einstellung zu verschiedenen Materialien lernen können, welche Materialien wir noch erfinden können und wie wir die Grenzen dieses Prozesses verschieben können, welche Schönheit und welches Wissen entsteht, wenn wir dem Material zuhören. Künstler sprechen oft unangenehme Wahrheiten sowohl auf persönlicher als auch auf sozialer Ebene an und versuchen, Wege zu finden, um in eine bessere Zukunft zu steuern. Viele der ausgestellten Werke zeigen, wie sich Konstruktivität in der Liebe widerspiegelt. Wenn alles Überflüssige gestrichen wurde.

Ausgewählte Künstler:innen:

Karin Roy Andersson (Schweden), Riikka Anttonen (Finnland), Ieva Baltr?nait?-Markevi?? (Litauen), Sofia Björkman (Schweden), Per Brandstedt (Schweden), Vincent Dumay (Schweden), Signe Fensholt (Dänemark), Hanne Haukom (Norwegen), Liisa Hietanen (Finnland), Severija In?irauskait?-Kriaunevi?ien? (Litauen), Kati Kerstna (Estland), Lauri Kilusk (Estland), Karel Koplimets (Estland), Arja Kärkkäinen (Finnland), Krista Leesi (Estland), Alves Ludovico (Finnland), Jennie McMillen (Schweden), Anda Munkevica (Lettland), Kadi Pajupuu (Estland), Anu Penttinen (Finnland), Tiina Puhkan (Estland), Saara Renvall (Finnland), Vilde Rudjord (Norwegen), Taavi Teevet (Estland), Margit Terasmees ( Estland), Ketli Tiitsar (Estland), Linda Vilka (Lettland) und Ellisif HalsYuvia Maini und Cassius Lambert (Schweden und Norwegen) präsentieren eine gemeinsame Arbeit

Die Führungen durch die Ausstellung finden samstags um 14.00 Uhr an folgenden Tagen statt:18. Januar (auf Estnisch), 1. Februar (auf Estnisch) und 15. Februar (auf Estnisch).

Die Hauptausstellung der Triennale wird wie gewohnt von einem Katalog und einem vielfältigen Satellitenprogramm an verschiedenen Orten in Tallinn begleitet.


Weitere Informationen zur Ausstellung: Hauptausstellung – Tallinna rakenduskunsti triennaal

Peetri 12, Noblessner
Tallinn 10415, Estonia

Kai Art Center is open

Wed-Sun 12pm–6pm

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