Sa. 16. November – Di. 31. Dezember 2024 | Schloss Schönebeck Bremen
Seeleute sind zu Weihnachten selten bei ihrer Familie. Sonderausstellungen in Bremen und Hamburg zeigen Erinnerungsstücke und Berichte aus mehr als 100 Jahren.
Abschied, Weh und Leid – darum geht es im Lied „Weihnachten im Hafen“ von Freddy Quinn von 1963, das mit den Zeilen endet: „Der Seemann nur der wusste/sah er den Christbaum stehn/dass tausend Herzenswünsche/mit auf die Reise gehen.“
Zu hören ist der melancholische Song in der Ausstellung „Weihnachten auf See“, die im Heimatmuseum Schloss Schönebeck in Bremen läuft. Dieses Lied trifft gut die Stimmung, auf die Kuratorin Gabriele Jannowitz-Heumann bei der Vorbereitung der Ausstellung gestoßen ist. Sie hat dafür im Archiv des auf die Bremer Schiffbaugeschichte spezialisierten Museums nach Aufzeichnungen über Weihnachten auf See gesucht.
Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Segelschifffahrt, war der geschriebene Brief die einzige Möglichkeit auf den langen Seereisen mit der Familie Weihnachten zu kommunizieren. Im 20. Jahrhundert, mit dem Beginn der Motorschifffahrt, löst eine neue Technik den Weg der Kommunikation, auch zum Weihnachtsfest, mit dem Zuhause ab: Das Funken. Mit der Gründung von Norddeich Radio 1908 wird diese neue Technik etabliert. Regelmäßig werden zum Weihnachtsfest Grüße und Wünsche der Familie zu Ihren Männern an Bord gefunkt. Später wird das Funken durch neue Techniken der Unterhaltungsindustrie ergänzt: Der Satellitenempfang. Der NDR sendet nun ebenfalls Weihnachtsgrüße der Familien zu den Schiffen. Das Funken wird eingestellt. Heute hat jeder Seemann ein eigenes Handy und kann über den Satellitenempfang Ort und Zeit der Kontaktaufnahme zur Familie selbst bestimmen.
Weitere Informationen zur Ausstellung: Ausstellungen – Heimatmuseum Schloss Schönebeck
Heimat- und Museumsverein
für Vegesack und Umgebung e. V.
Im Dorfe 3 – 5
28757 Bremen
Öffnungszeiten
Di, Mi, Sa 15 – 17 Uhr
So 10.30 – 17 Uhr
Thank you for this thoughtful tribute and review. Merry Christmas!