Montagsgedicht: Martine Audet

Träume, Geist, träume | Manuela Mordhorst | 20x20cm | 2018

[Von manchen Träumen]

Von manchen Träumen besaßen wir die Sprache.
Aus der Leere sogen wir,
wie aus einer Liebe, den äußersten Drang,
dann ihre Verzweiflung.

Wir hatten die Schönheit gesehen
(Orient im Herzen vollendeter Buchstaben),
doch nichts gefunden gegen das Übel,
das in uns pochte,
und was übrig blieb
in unseren Augen,
folgte dem Wind,

ritt den Blitz.

(Martine Audet, geb. 1961)

Übersetzung aus dem kanadischen Französisch von Katja Roloff

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