bis 16. Februar 2025 im Kunsthaus Zürich
Die durchaus als umstritten geltende Performancekünstlerin Marina Abramovic machte über die Jahrzehnte ihres Schaffens immer mal wieder Schlagzeilen durch angeblich satanische Praktiken in ihren Veranstaltungen unter Einbeziehung der Gäste, Nacktheit und Gewalt und fiel dafür immer wieder auf. Sie wird entweder gefeiert oder getadelt. Man tut gut daran sich selbst ein Urteil zu bilden und sich auf ihre Kunst einzulassen, die mehr Schauspiel der Bandbreite menschlicher Emotionen als hübsch dekoratives Statement ist. Ich selbst stand ihr auch früher skeptisch gegenüber, muss aber sagen, dass wenn man sich einlässt, seinen Horizont mal für einen Augenblick öffnet und seine Vorurteile beiseite legt wirklich etwas entdecken kann in ihrer Kunst, was sicherlich polarisiert, deswegen aber nicht minder wahr sein muss. Sie zwingt ihre Besucher zur Auseinandersetzung und zu einer Reaktion. Wie auch immer diese ausfallen mag. Und so ist sie wohl viel mehr eine KÜnstlerin, die unbequem ist, weil sie stets ihren salzigen Finger in Wunden legt.
Marina Abramovic, eine Pionierin der Performance-Kunst, zeigt im Kunsthaus Zürich ihre erste große Retrospektive in der Schweiz. Die Ausstellung umfasst Werke aus allen Schaffensphasen, ikonische Performances und eine neue, interaktive Arbeit.
Werke aus allen Schaffensperioden sowie Publikum als Performende
Das Kunsthaus Zürich präsentiert die erste umfassende Retrospektive von Marina Abramovi? in der Schweiz. Die Ausstellung zeigt Werke aus allen Schaffensperioden der Künstlerin und reinszeniert historische Performances live. Besonders hervorzuheben ist eine neue Arbeit, die speziell für Zürich konzipiert wurde und das Publikum direkt einbezieht. Abramovi? ist bekannt für ihre «Long-durational Performances», in denen sie körperliche und geistige Grenzen erforscht. Diese Werke laden die Besuchenden dazu ein, Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung neu zu erfahren.
Die Ausstellung umfasst verschiedene Medien wie Video, Fotografie, Skulptur und Zeichnung. Zudem werden ikonische Performances wie «Imponderabilia» und «Luminosity» live aufgeführt. In «Imponderabilia» müssen die Besuchenden buchstäblich durch die Künstlerinnen hindurchgehen – eine starke physische und mentale Erfahrung. Abramovi?s Fokus auf Interaktion und Teilnahme, wie auch in ihrer speziell für Zürich entwickelten Arbeit «Decompression Chamber», macht diese Retrospektive zu einem einzigartigen Erlebnis. (Quelle: kunsthaus zürich)
Trigger-Warnung
Bitte beachten Sie, dass in der Ausstellung, während den Performances Darstellungen von Nacktheit sowie Kunstwerke zu den Themen Tod und körperlichem Schmerz zu sehen sind, die möglicherweise als verstörend empfunden werden können.
Weitere Informationen zur Ausstellung: Marina Abramovic – KUNSTHAUS
Kunsthaus Zürich
Heimplatz
8001 Zürich
Di–Mi, Fr–So 10–18 Uhr
Do 10–20 Uhr
Mo geschlossen