Kindheit
Nichts Schöneres als dieses Haus
vergangener Tage
in dessen Garten der Wind
von Zweig zu Zweig
spazieren ging
maßlos – sanft verrückt
Die widerspenstigen Haare der Rebe
wo die Kinder Verstecken spielten
Die sauren Trauben
auf unseren Lippen
schmeckten auch nach Flammen
der Brotfruchtbaum
mit seinen Blättern wie Fächer
und im großen Teich
unsere Träume getragen
vom wallenden Haar
der Sirenen
Unsere beschwingten Vollblutträume
in diesen Nächten tiefster Finsternis
sahen Karawanen rätselhafter Geheimnisse vorbeiziehen
Dann das Gewitter
die Bäume säuselten ihre Traurigkeit
der Wind war nur noch ein furchtbares Brennen
In diesem Haus vergangener Tage
hatte ich noch nicht gelernt
meinen eigenen Schatten zu fürchten
(Marie-Célie Agnant, geb. 1953)
Aus dem Französischen übersetzt von Theresa Benkert
Wunderschön 🙂
vielen lieben Dank dir 😉
Danke für die sonnig-mondige Bildscheibe und den erinnernden Gedichttext mit guten Wünschen zur Adventszeit
Aber gerne, danke dir für deine Zeile hier bei mir und die guten WÜnsche….auch dir und euch eine frohe Adventszeit.