Alles ist eine gewaltige Leere
Alles ist eine gewaltige Leere,
Erinnern bräuchte so viele Namen,
die ich nicht mehr behalte.
Und die Nacht wird jedes Mal
dunkler, geheimnisvoller.
Mit dichtem Weihrauchduft entblätterter
Blumen, erschöpfter Pupillen,
lebender Gemälde;
von schrecklichen Bildern
besiegter Völker, von Körpern,
die man wegwarf in Massengräber.
Und ich hätte gern die Gabe,
den Schmerz zu besänftigen.
Hemmungslos zu schreien,
so viel Ohnmacht
zu vergessen.
(Montserrat Abello, 1918-2014)
Übersetzt aus dem Katalanischen von Claudia Kalász