12.10. 2024 – 07.12.2024 in der Galerie im Stadtspeicher, Jena
Der Titel MULM. verweist auf die Thematik, die die Ausstellung umkreist: Der Begriff ‘Mulm’ ist einerseits gebräuchlich für sich zersetzendes (un)organisches Material und bezeichnet andererseits in der Tontechnik unklaren, verwaschenen Klang. Ein Gefühl latenter Bedrohung kündigt sich im Adjektiv ‘mulmig’ an.
In Zeiten der multiplen Krise, der Kriege und der Katastrophen scheint von allen Seiten drohendes Unheil aufzukeimen. Eine häufige Reaktion ist die Flucht in Komfort-Zonen wie das traute Heim oder ‘Bubbles’, in denen weder Konflikt noch Widerspruch zu erwarten sind. Hier kann der Hang dazu ausgelebt werden, Unangenehmes auszublenden, um sich wohl zu fühlen.
Die Gruppenausstellung MULM. richtet im Sinne einer kritischen Zeitgenossenschaft den Blick auf das, was trotz aller Präsenz nur allzu gern verdrängt wird: Unsicherheiten, Ängste und zerbröckelnde Gewissheiten. Was löst Ängste aus? Welche Reaktionen provozieren sie? Können Situationen der Instabilität, des Zweifels und der Ungewissheit produktiv wirken und zur Entwicklung von etwas Neuem, Positiven beitragen? Antworten auf diese Fragen gibt die Ausstellung sicher nicht. Doch die Werke von Jakob Argauer, Denise Blickhan und Ioannis Oriwol können als Einladung verstanden werden, darüber nachzudenken.
Kuratorin: Michaela Mai | Assistenz: Sahrah Feyerabend
Jakob Argauer lebt und arbeitet als freischaffender Bildhauer in Berlin.
Seine Arbeitsweise beruht auf der Auseinandersetzung mit Alltagsobjekten, die er durch digitale oder reale Bearbeitung so modifiziert, dass ihnen ein unheimliches Eigenleben verliehen wird.
In der Ausstellung präsentiert Jakob Argauer auf 3D-Renderings basierende Bilder sowie Objekte, die Fragen nach dem Unheimlichen im Vertrauten aufwerfen.
Denise Bickhan lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Weimar.
In ihrem Performances, Rauminstallationen sowie Video- und Soundarbeiten umfassenden MEDUSA-Zyklus untersucht sie Wechselwirkungen zwischen Virtuellem und Realem.
In der Ausstellung präsentiert Denise Blickhan Objektbilder, eine Videoarbeit und eine Live-Performance (28. November, 19 Uhr, TRAFO Jena).
Ioannis Oriwol lebt und arbeitet als Medienkünstler in Weimar.
In seinen Installationen, die meist eng mit dem jeweiligen Ort der Präsentation verknüpft sind, kommt den Koordinaten Licht und Raum eine besondere Bedeutung zu.
In der Ausstellung präsentiert Ioannis Oriwol eine interaktive Installation, die mittels technischer Projektion nach (ir-)realen Ängsten und Fragen nach der Ästhetik des Morbiden nachgeht.
Weitere Informationen zur Ausstellung: MULM. Jakob Argauer, Denise Blickhan, Ioannis Oriwol – Jenaer Kunstverein
Jenaer Kunstverein e. V.
Galerie im Stadtspeicher
Markt 16
07743 Jena
Öffnungszeiten der Galerie (während der Ausstellungen):
Donnerstag 14–19 Uhr
Freitag 14–18 Uhr
Samstag 12–18 Uhr
Das hört sich nach einer interessanten Ausstellung an – danke für deinen Eintrag.
Darf ich dich mal was fragen?
Besuchst du alle Ausstellungen, die du uns hier vorstellst?
Ich wünsche dir einen schönen Sonntagabend.
Trude
Liebe Trude, das wäre zu schön, wenn ich alle Ausstellungen, die ich hier vorstelle in Deutschland und Ausland besuchen würde/könnte.
Ich möchte aber gerne sehenswerte Ausstellungen hier im Blog vorstellen und aufmerksam machen.
Einen Teil besuche ich selbst und berichte auch darüber, die berichte sehen dann aber deutlich persönlicher aus 😉
Zuletzt berichtete ich privat über das Kunsthaus Zürich, in dem ich im November 2024 gewesen bin.
Viele liebe Grüße und dir einen schönen Abend
Manuela