Maria Baldaser, Ankabuta, Yuki Inoue & Hiroko Kameda | 08. – 22. November 2024
Leise und poetisch nähern sich die vier Künstler*innen der Zeit als subjektive Erfahrung. Die empfundene Länge kann sich dehnen oder schrumpfen. Zeit kann aufgeladen sein mit Emotionen und Träumen. Subjektive Zeit kann als Handlung sichtbar werden, wieder- holend, ordnend, nachspürend.
Wie lässt sich Zeit aufzeichnen und sammeln? Maria Baldaser bezeichnet leere Kassen- rollen in der Tradition von Hanne Darboven. Die Datierung erfolgt mit collagierten Kalenderblättern. Die „bezeichnete“ Zeit wird ausgestreckt oder zusammengerollt präsentiert. An die Wand gehängt erinnern die schweren Papierrollen an Gesteinsschichten.
Ankabuta stellt die Vergänglichkeit ins Zentrum. Das Fegen eines Hofs oder eines Platzes hinterlässt so lange Spuren, bis der Platz leer gefegt ist. Doch schon kurz darauf verändern Wind und Wetter die Fläche erneut. Das Fegen führt symbolisch die Vergänglichkeit der Spuren und des menschlichen Lebens selbst vor Augen.
Gefühle verändern sich mit der Zeit. Diese Emotionen sichtbar zu machen, hat sich Yuki Inoue zur Aufgabe gemacht. Mit Ölfarbe auf grober Leinwand gestaltet er Cluster und Rhythmen aus Farbflecken. Kreisbögen und längliche Pinselstriche erzeugen Dynamik. Farben verstärken warme, kühle, freundliche oder gedrückte Stimmungen.
Wie aus Träumen herausgefallen wirken die Reliefs von Hiroko Kameda. Sie kombiniert verschiedene Zeichen zu fantasievollen Puzzles, die aber keine eindeutigen Bilderrätsel sind. Dafür erinnern die runden Kreisformen an Planeten. Im Kleinen steckt das ganz Große. Die Zeit zum Träumen führt zu den Zusammenhängen im Universum.
MARIA BALDASER (*1996 in Kasachstan) lebt und arbeitet in Braunschweig;
2022 Gaststudium bei Jorinde Voigt, Hoch- schule für Bildende Künste Hamburg;
Seit 2021 Studium Freie Kunst, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Ausstellungen (Auswahl):
du ich jetzt hier – Verortung als Notiz, tmp, Minden (2023)
AibohphobiA, Galerie Genscher, Hamburg (2022)
ANKABUTA (*1980 in Südkorea) lebt und arbeitet in Wiesbaden; 1999-2003 Studium Fine Art, Chung-Ang Universität, Südkorea
2004-09 Studium Bildende Kunst Kunst-Hochschule Kassel
Ausstellungen (Auswahl):
Ankabuta. Shum/Atem, Kunsthaus Wiesbaden (2021)
Verwoben, Robert-Köpfke-Haus, Schieder-Schwalenberg (2017)
YUKI INOUE (*1973 in Japan) lebt und arbeitet in Berlin;
2005-11 Studium Kunstgeschichte/ Japanologie, Freie Universität Berlin;
1992-98 Studium Lehramt für Bildende Kunst, Universität für Pädagogik zu Fukuoka
Ausstellungen (Auswahl):
Yuki Inoue Solo Exhibition, Gallery Ogata, Fukuoka/Japan (2023)
They’re Bitter Sweet, Galerie KONTOR, Berlin (2022)
HIROKO KAMEDA (*1976 in Japan) lebt und arbeitet in Hamburg; 2005-12 Studium Freie Kunst, Hochschule für bildende Künste Hamburg;
1996-99 Studium Geographie, Nihon-University, Tokyo
Ausstellungen (Auswahl):
Space Cember, Hinterconti, Hamburg (2023)
Kosmos Lem, Rechenzentrum, Potsdam (2021)
Weitere Informationen zur Ausstellung: Kommt Zeit, … Verfliegt Zeit? – nachtspeicher23 e.V.
nachtspeicher23 e.V.
Lindenstr. 23
20099 Hamburg
Öffnungszeiten (während der Ausstellungslaufzeiten): Freitags: 19-21 Uhr (jeweils erster Freitag: Vernissage 19-22 Uhr) Samstags: 15-18 Uhr Dienstags: 19-21 Uhr sowie nach Vereinbarung