Traum
Ich bin so vielfach in den Nächten.
Ich steige aus den dunklen Schächten.
Wie bunt entfaltet sich mein Anderssein.
So selbstverloren in dem Grunde,
Nachtwache ich, bin Traumesrunde
Und Wunder aus dem Heiligenschrein.
Und öffnen sich mir alle Pforten,
Bin ich nicht da, bin ich nicht dorten?
Bin ich entstiegen einem Märchenbuch?
Vielleicht geht ein Gedicht in ferne Weiten.
Vielleicht verwehen meine Vielfachheiten
Ein einsam flatternd, blasses Fahnentuch…
(Emmy Hennings, 1885-1948)
Und wieder einmal beweist sich, dass das Stöbern und Lesen im Blog-Universum weit mehr ist als Zeitvertreib. Es ist anregend und bildend, von Emmy Hennings hatte ich bis heute noch nie etwas gehört. Das wird sich nun ändern. Danke für den Impuls.
Liebe Grüße Lutz
Willkommen und sehr gerne, liebe Grüße Manuela
I appreciate your posting poems on Monday. It’s an enjoyable way to start the week. You do a great job of selecting poems. The ones you choose to share tend to be both evocative and engaging. This poem is that with strong words and lines. „How colorfully my otherness unfolds.“ Wow. Thank you–Christopher
I should say that the depiction of your work set the mood just right!