„Trotz seiner internationalen Karriere ist der in Brunnen aufgewachsene Künstler Ugo Rondinone (*1964) der Zentralschweiz stark verbunden. Die überwältigende Schönheit der Landschaft und die Kraft der Natur prägen sein Werk. Der Titel der Ausstellung Cry Me a River zitiert einen Song, den von Ella Fitzgerald bis Justin Timberlake viele interpretiert haben.
Mit «River» verweist Ugo Rondinone konkret auf die Reuss, die vor dem Kunstmuseum Luzern aus dem Vierwaldstättersee fließt. Es scheint im Museum zu schneien, ein paar Fische flitzen vorbei. Ugo Rondinones Bezug zur legendären «Innerschweizer Innerlichkeit» mit ihrer Materialverliebtheit ist nicht zufällig: Der Künstler inszeniert seine kulturelle Herkunft liebevoll und mit viel Heiterkeit. Ein schönes Beispiel dafür sind seine «Stonefigures», die als übergroße Steinmännchen die Tradition der hilfreichen Wegweiser im Gebirge fortsetzen.
In asketischen Räumen fokussiert Ugo Rondinone auf Licht, Klang und Form. Die optischen Effekte von Ugo Rondinones Installationen sind leicht durchschaubar und gerade in dieser Schlichtheit liegt ihre Qualität.
Im Zentrum des Schaffens von Ugo Rondinone steht die überwältigende Schönheit der Landschaft und die Kraft der Natur. Rondinone gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schweizer Künstler. Er erhielt mehrere Kunstpreise und vertrat im Jahr 2007 die Schweiz an der 52. Biennale Venedig.
Die Umkehr der Größenverhältnisse irritiert oder überrascht und ermöglicht, sie mit anderen Augen zu betrachten. Das Spiel mit den Dimensionen ist ein wiederkehrendes Element im Schaffen des Künstlers. „Primal“ besteht beispielsweise aus 59 in Bronze gegossenen Miniaturpferden. Bei genauerer Betrachtung sind die Fingerabdrücke des Künstlers zu erkennen. Ugo Rondinones bildhauerische Arbeit bleibt als klar erkennbare Spur im Werk erhalten. Die Pferde gleichen prähistorischen Objekten; bei einer archäologischen Ausgrabung wären sie vielleicht Glücksbringer für die Jagd.
Pferde, Fische, Vögel, Regenbogen, Sonne, Blitze sind uns allen vertraut – Ugo Rondinones Motive sind einfach, unmittelbar, zugänglich. Darin liegt die Stärke seiner Werke. Mit „thank you silence“ bringt er die Schönheit von leise rieselndem Schnee in die Museumsräume und weckt damit Kindheitserinnerungen: das Staunen über die weiße Pracht, die Freude auf die Schneeballschlacht, den Engel im weichen Pulverschnee. Mit der Verwendung bekannter Motive, traditioneller Materialien und Techniken sowie klarer Farben baut der Künstler eine Brücke zwischen Werk und Publikum. (Quelle: Kultur online net)
Ugo Rondinone
Cry Me a River
Bis 20. Oktober 2024
Kuratiert von Fanni Fetzer
Europaplatz 1
CH 6002 Luzern
http://www.kunstmuseumluzern.ch/