1. Rauhnacht: Rückschau

Winter I | Manuela Mordhorst | 2022 |15x21cm | Marmormehl, Beizen und Pigmente auf Karton

Der 24. Dezember, ein Tag an dem man zurückschaut auf das vergangene Jahr und das was war verabschiedet und das Neue für sich einlädt.

Sieh  zurück, sieh an, sieh voraus. Und sieh hindurch. Breite deine Ahnung wie die Eule ihre lautlosen Schwingen in der Dämmerung und behüte sie wie all deine kostbaren Sinne. Auch deine Welt ist zur Hälfte Dunkelheit. Grüße die Geister an den Fensterkreuzen. Sie kommen, um dich daran zu erinnern, dass jede Zärtlichkeit ein Leben hat und auch der Schrecken und der brennende Wunsch, die weit über ihre Zeit hinaus viel Räume durchwandern.
(Giannina Wedde, aus dem Buch "In winterweißer Stille", Vier Türme Verlag, 2021)

Diese 1. Rauhnacht steht symbolisch für den Monat Januar. Thema: Herkunft, Wurzeln, Familie und Ahnen.

Die erste Rauhnacht fällt vom 24. auf dem 25.12.2023.

Bis ins Träumen

Auch heute musst du bis ins Träumen
den Riss in allen Dingen sehn,
und Menschen, die die Wege säumen,
werden durch deine Mitte gehn
wie Geister. Reich den wunden Stimmen
die Schalen deines Lauschens an,
bis bloss ein Stern die Nacht durchglimmen
und uns nach Hause leuchten kann.

(Giannina Wedde, aus "Herzkammer der Nacht", Echter Verlag, 2022)

6 Comments

  1. Sehr interessant: Ich kenne es so, dass die erste Rauhnacht die vom 25. auf den 26. Dezember ist – das ist wohl je nach Glauben (Ich bin übrigens nicht gläubig.) unterschiedlich.

    Das obige Acrylbild gefällt mir ausnehmend gut. Es ist eisig-kalt und passt wunderbar als Sinnbild des Winters und einer Rauhnacht, in der einem der Atem durch die Kälte kondensiert … Da springt bereits meine schriftstellerische Fantasie an. Ich sollte meine Kurzgeschichte zu den Rauhnächten vielleicht doch noch einmal in meinen Blog einstellen.

    Dir, liebe Manuela, wünsche ich weiterhin wundervoll-besinnliche Weihnachten.

    Herzliche Grüße aus Hamburg von S.

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